"Das Jahr steht auf der Höhe"

Meldung 21.06.2023

Heute ist der kalendarische bzw. astronomische Sommeranfang. Es ist der längste Tag und die kürzeste Nacht. Der Tag wird auch als Sommersonnenwende bezeichnet, denn ab heute werden nun die Tage langsam kürzer.

Im Gotteslob findet man ein Lied, dass ich vor vielen Jahren mal in unserer Kirche gehört habe: "Das Jahr steht auf der Höhe" (GL 465, Worte von Detlev Block 1978/2012, Musik von Johann Steurlein 1575). Es beschreibt eigentlich ganz genau das Gefühl, das viele Leute in diesen Tagen haben: "Wie schnell die Zeit vergeht. Die hälfte des Jahres ist schon wieder rum."

 

 

 

Das Jahr steht auf der Höhe,
die große Waage ruht.
Nun schenk uns deine Nähe
und mach die Mitte gut.
Herr, zwischen Blühn und Reifen
und Ende und Beginn.
Lass uns dein Wort ergreifen
und wachsen auf dich hin.

Kaum ist der Tag am längsten,
wächst wiederum die Nacht.
Begegne unsren Ängsten
mit deiner Liebe Macht.
Das Dunkle und das Helle,
der Schmerz, das Glücklichsein
nimmt alles seine Stelle
in deiner Führung ein.

Das Jahr lehrt Abschied nehmen
schon jetzt zur halben Zeit.
Wir sollen uns nicht grämen,
nur wach sein und bereit,
die Tage loszulassen
und was vergänglich ist,
das Ziel ins Auge fassen,
das du, Herr, selber bist.

Dein Jahr nimmt zu für immer,
und unser Jahr nimmt ab.
Dein Tun hat Morgenschimmer,
das unsre sinkt ins Grab.
Gib, eh der Sommer scheitert,
der äußre Mensch vergeht,
dass sich der innre läutert
und zu dir aufersteht.

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